Werkzeuge einwintern

Die Tage werden kürzer und somit gibt es auch im Garten immer weniger zu tun. Zeit also, sich auf das Einwintern der Gartenwerkzeuge vorzubereiten. Nicht nur, dass Ihr Werkzeug im gepflegten Zustand länger hält – wer möchte schon nächstes Jahr im Frühjahr vor der ersten Gartenarbeit erst einmal Dreck und Rost entfernen, Geräte putzen und schärfen. Dies alles ist Teil der Einlagerung.

 

Werkzeug reinigen

 
Werkzeug reinigen

Am besten Sie reinigen Ihre Gartenwerkzeuge nach jedem Einsatz.

Der erste Schritt ist ein sauberes Gartengerät. Im Idealfall reinigen Sie Ihr Werkzeug stets nach dem Gebrauch – und somit ist der erste Schritt damit bereits erledigt oder zumindest geht er leichter von der Hand.

Bürsten Sie zunächst den groben Schmutz vom Werkzeug ab. Gerade ein nicht regelmäßig peinlichst gereinigter Rasenmäher kann stark fest gebackene Grasreste am Boden aufweisen. Ggf. verwenden Sie bei grob verschmutzten Gartengeräten sogar einen Hochdruckreiniger. Achten Sie darauf, dass dieser nicht zu stark eingestellt ist und keine Teile einer eventuell vorhandenen Lackierung oder Teile des Geräts löst. Gerade bei einem Rasenmäher sollten Sie darauf achten, dass Sie weder mit dem Hochdruckreiniger, noch mit gelösten Steinchen aus dem Dreck den Klingen zu sehr zusetzen.

 

Mit einem Schwamm, etwas Seife und warmen Wasser rücken Sie den weiteren Verschmutzungen zu Leibe und reinigen Ihre Werkzeuge gründlich.

Sägen oder Feilen können Sie mit der Sägen- und Feilen-Bürste vom Schmutz befreien. Harze lassen sich leicht mit einem Harzlöser entfernen. Einfach aufsprühen – und abwischen. Gerade bei Sägen oder Sägeblättern eine einfache Art der Reinigung. Nach der Reinigung mit Harzlöser sollten Sie zur Neutralisierung des Harzreinigers anschließend Öl auftragen.

Barnel hat speziell für Gartenscheren das Reinigungsspray B-Clean, das Harzrückstände und klebrige Baumsäfte zuverlässig von Gartenscheren entfernt. Auch hier gilt: Nach der Reinigung mit Öl neutralisieren.

 

Werkzeug überprüfen und Schäden beheben

 
Werkzeug überprüfen und Schäden beheben

Für die Entfernung von Rost kommen die unterschiedlichsten Hilfsmittel zum Einsatz.

Im zweiten Schritt gilt es, die Werkzeuge auf eventuelle Schäden zu überprüfen und diese zu beheben. Gerade kleinere Roststellen „blühen“ ansonsten gerne über Winter auf. Gehen Sie auf Nummer sicher und begutachten Sie Ihre Gartenwerkzeuge genau! Werkzeug aus Edelstahl ist zumeist völlig unproblematisch. Werkzeuge wie etwa Sägen aus Kohlenstoffstahl benötigen dagegen deutlich mehr Aufmerksamkeit.

Sind Bauteile, Gelenke oder Bolzen festgerostet, sollten Sie diese zunächst lösen und entrosten. Hierbei ist das Weicon Rostlöser- und Kontaktspray ein zuverlässiger Helfer.

 

Kleine Roststellen können Sie mit einem Rost-Radierer entfernen, größere Roststellen können Sie beispielsweise mit einer Stahlbürste oder einem Fächerschleifer entfernen. Falls Sie keinen Geradschleifer haben, können Sie den Fächerschleifer auch auf eine haushaltsübliche Bohrmaschine spannen. Hierzu sollten Sie entsprechend Übung mit dem Schleifen haben.

Die Stiele Ihrer Werkzeuge sollten Sie ebenfalls pflegen. Schleifen Sie die während der Gartenarbeit beanspruchten Stiele mit feinem Schleifpapier und ölen Sie diese danach mit Leinöl. Das Leinöl trocknet langsam, dringt damit tief in das Holz ein und ist nach dem Aushärten ein ökologischer Holzschutz.

Werkzeug schärfen

Da im Herbst oftmals keine weiteren Aufgaben im Garten locken, ist dies auch die richtige Zeit, Werkzeug zu schärfen, sodass Sie im Frühjahr gleich wieder perfekt zur Verfügung stehen. Ein scharfes Werkzeug bietet stets auch mehr Sicherheit als stumpfes Werkzeug – allein dadurch, dass Sie weniger Kraft aufwenden müssen, können Sie viel feinfühliger mit dem Werkzeug arbeiten. Je nach Werkzeug-Kategorie stehen für das Schärfen unterschiedliche Systeme zur Verfügung.

Das Schärfset für Astscheren und Scheren besteht aus einer groben Abziehfeile und einer feinen Feile – im Set ist noch eine kleine Ballistol-Spraydose enthalten.

Äxte und Beile schärfen Sie mit der Gränsfors Schärffeile für Äxte oder mit der Gränsfors Diamant-Schärffeile für Äxte. Die Diamantfeile verfügt über eine grobe 230er-Körnung zum Vorschliff und eine feine 400er-Körnung zum Abziehen. Beide Feilen können sowohl mit Wasser, als auch trocken verwendet werden. Wenn Sie Wert auf die Einhaltung der exakten Schleifwinkel legen und es sich hierbei gleichzeitig einfach machen möchten, dann ist das KME Schärfsystem für Äxte die richtige Wahl für Sie. Mit dem System schärfen Sie Äxte besonders einfach und auch ohne Vorkenntnisse. Besonders gut für Gartenscheren sind die Naniwa Schärfsteine geeignet. Diese verfügen über eine Seite mit einer konkaven und eine Seite mit einer konvexen Form.

Werkzeug schärfen

Mit der groben Seite der Diamant-Schärffeile machen Sie den Vorschliff, die feine Seite nutzen Sie zum Abziehen.

 

Sollten Sie erst einmal mit einem flexiblen Set in das Schärfen von Messern und Werkzeug einsteigen wollen, so können Sie mit dem Kombi-Schärfstein inkl. Klappschärfer und Öl in die Welt des Schärfens einsteigen. In diesem Set sind neben dem Schärfstein noch eine Antislipmatte und ein Allzweckschärfer (grob) enthalten. Ein Fläschchen Sinensis Kamelienöl rundet das Set ab.

Werkzeug schmieren

Nun sollten Sie im nächsten Schritt alle Metallteile gut einölen. Verwenden Sie hierzu keine mineralischen Öle, stattdessen sind pflanzliche Öle wie Kamelienöl (Japanisches Kamelienöl oder Sinensis Kamelienöl) hervorragend geeignet, ebenso das auf medizinisch reinem Weißöl basierende Ballistol. Diese Öle sind biologisch abbaubar und somit ungefährlich nutzbar. Durch das Ölen der Oberflächen schützen Sie diese vor unnötiger Korrosion im Winter. Wasser kann so nicht so einfach bis zu dem Metall vordringen – die Ölschicht verdrängt das Wasser.

 

Trocken und frostfrei einlagern

 
Trocken und frostfrei einlagern

Ein trockener Schuppen eignet sich im Winter für viele Gartenwerkzeuge.

Es gilt: Alles was trocken und frostfrei ist, ist gut. Damit die von Ihnen für Einlagerung vorbereiteten Werkzeug den Winter auch wirklich schadlos überstehen, sollten Sie das Werkzeug an einem trocknen und nicht zu kalten Ort aufbewahren. Dies kann die Gartenlaube sein, der Werkzeug-Schuppen oder aber auch der Keller. Auch die Garage eignet sich als Winterquartier für Ihr Werkzeug. Auf keinen Fall sollten Sie Ihre Werkzeuge draußen aufbewahren.

 

Auch wenn Sie nicht über einen Keller oder Schuppen im Garten verfügen, ist der Platz unter dem Dach-Vorsprung über der Terrasse kein ausreichend geschützter Platz. Greifen Sie notfalls auf Umzugskartons zurück und lagern Sie diese in einem Raum ein, in dem noch etwas Platz ist und die Kartons nicht stören.

Feuchte Witterungsbedingungen setzen dem Werkzeug sonst unnötig zu – auch bei ordentlicher Schmierung!

Wenn Sie über Werkzeuge mit Akkus verfügen, so sollten Sie stets versuchen, diese bei deutlich über 0 Grad aufzubewahren. Die heute nahezu ausschließlich verwendeten Lithium-Ionen-Akkus sind dabei grundsätzlich recht pflegeleicht. Im Gegensatz zu den früher üblichen Akkus haben sie primär eine deutlich geringeren Selbstentladungseffekt – darüber hinaus müssen und sollten sie nicht immer auf 100 % ihrer Kapazität geladen werden. Frühere Akkus hatten mit dem Memory-Effekt zu kämpfen und sollten immer erst geladen werden, wenn sie fast vollständig leer waren – und auch immer vollgeladen werden. Lithium-Ionen-Akkus hingegen bevorzugen einen Ladebereich von 20 % bis 80 % und müssen nicht immer vollständig geladen werden.

Denken Sie nach dem Einlagern aller Geräte auch unbedingt daran, dass Sie Ihr Bewässerungssystem leeren und Frost-sicher machen!