
Kompost ist das „Gold des Gartens“ – eine natürliche, kostenlose und nährstoffreiche Erde, die aus Küchen- und Gartenabfällen entsteht. Für Hobbygärtner ist Kompostieren nicht nur nachhaltig, sondern auch ein zentraler Baustein für gesunde Pflanzen und einen fruchtbaren Boden. Besonders im Frühling und Sommer gibt es viel zu tun. Jetzt ist die beste Zeit, den Kompost neu anzusetzen, regelmäßig zu pflegen und ihn sinnvoll im Garten zu verwenden.
Was ist Kompost überhaupt?
Kompost ist das Ergebnis eines natürlichen Zersetzungsprozesses organischer Materialien durch Mikroorganismen, Pilze, Insekten und Würmer. Dabei verwandeln sich Küchenabfälle, Laub, Rasenschnitt oder Zweige in wertvollen Humus. Das Endprodukt verbessert die Bodenstruktur, speichert Wasser und Nährstoffe und belebt das Bodenleben.

Kompost ansetzen – so geht’s richtig
Frühling ist Startzeit! Sobald es draußen wärmer wird, beginnt das Bodenleben zu erwachen. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt, einen neuen Komposthaufen oder Komposter anzulegen.
Das brauchst du:
- Einen gut durchlüfteten Komposter oder offenen Kompostplatz (halbschattig, auf Erde – nicht auf Beton)
- Eine Mischung aus grünem (stickstoffreichen) frischen Material und braunem (kohlenstoffreichen) getrockneten Material
Geeignetes Material:
- Grünmaterial: Gemüseabfälle, Obstschalen, Kaffeesatz, Rasenschnitt (nur dünn auftragen)
- Braunmaterial: Laub, Zweige (gehäckselt), Stroh, Pappe (unbedruckt), Eierschalen
Nicht auf den Kompost gehören:
- Gekochte Speisereste
- Fleisch, Fisch, Milchprodukte
- Katzen- oder Hundekot
- kranke Pflanzen oder stark befallenes Unkraut
Schicht für Schicht:
Wechsle trockene und feuchte Materialien ab, vermeide zu viel Rasenschnitt auf einmal, und mische grobe sowie feine Bestandteile. So bekommt der Haufen ausreichend Luft und fault nicht.
Im Frühling kann ein biologischer Kompoststarter mit effektiven Mikroorganismen oder Gesteinsmehl den Prozess unterstützen – vor allem bei einem neuen Haufen.
Kompost nutzen – wann und wie?
Nach etwa 6 bis 12 Monaten (je nach Material und Witterung) ist der Kompost „reif“: Er riecht angenehm erdig, hat eine dunkle Farbe und krümelige Struktur. Jetzt kannst du ihn im Garten vielseitig einsetzen:
- Pflanzlöcher aufwerten: Eine Handvoll Kompost ins Pflanzloch gibt Gemüsepflanzen wie Tomaten oder Zucchini einen Startschub.
- Beete vorbereiten: Im Frühling 1–2 cm reifen Kompost oberflächlich einarbeiten.
- Rasen düngen: Eine dünne Schicht gesiebten Kompost (Komposttee geht auch!) kräftigt den Rasen.
- Blumenerde anreichern: Mische Kompost im Verhältnis 1:1 mit Gartenerde oder Sand.
Pflege im Frühling und Sommer – Aktivitätszeit für Mikroorganismen
Sobald die Temperaturen steigen, arbeiten die Mikroorganismen im Kompost besonders intensiv. Jetzt braucht der Kompost regelmäßig Aufmerksamkeit.
Wichtige Werkzeuge für die Pflege:
- Mistgabel oder Kompostgabel: zum Durchmischen und Umsetzen
- Rechen: zum Auflockern und Einebnen
- Gießkanne oder Schlauch mit Brause: für gleichmäßige Feuchtigkeit

Das ist jetzt zu tun:
Im Frühling und Sommer laufen die biologischen Prozesse im Komposthaufen besonders aktiv ab – darum ist jetzt die richtige Pflege entscheidend. Regelmäßiges Durchmischen mit einer Kompost- oder Mistgabel bringt frischen Sauerstoff ins Innere und unterstützt die Mikroorganismen bei der Zersetzung. Achte auch auf die richtige Feuchtigkeit: Der Kompost sollte gleichmäßig feucht sein – etwa wie ein ausgedrückter Schwamm. Ist er zu trocken, kannst du ihn mit einer Gießkanne oder einem Schlauch mit Brause befeuchten. Gleichzeitig ist es wichtig, neues Material nicht einfach nur oben drauf zu werfen. Stattdessen solltest du Küchen- und Gartenabfälle immer gut unterheben oder einarbeiten, damit sich die Schichten gut vermischen und keine Fäulnis entsteht. Ein weiterer wichtiger Schritt ist das Abdecken des Komposts – zum Beispiel mit Jute, Stroh, einem alten Teppich oder speziellem Kompostvlies. Das schützt ihn bei starker Sonneneinstrahlung vor dem Austrocknen und bei Gewitterschauern vor dem Aufweichen.
Umsetzen – Schwung für die Zersetzung
Werkzeuge fürs Umsetzen:
Einmal im Sommer solltest du den Kompost komplett umsetzen. Dabei wird der Inhalt umgeschichtet – das beschleunigt die Verrottung erheblich.
- Schubkarre oder große Kübel:
- zum vorübergehenden Umfüllen
- Kompostgabel oder Mistgabel:
- für das eigentliche Umsetzen
- Kompostsieb (fein):
- um reifen Kompost von groben Bestandteilen zu trennen
Beim Umsetzen kannst du auch gleich den Reifegrad beurteilen: Gut verrottetes Material ist dunkelbraun, krümelig und riecht angenehm erdig.

Extra-Tipp
Ein Kompostplatz mit mehreren Kammern (z. B. 3-Komposter-System) ermöglicht das stufenweise Kompostieren: Eine Kammer für frisches Material, eine zweite zum Roten, eine dritte für die Lagerung reifen Komposts. So kannst du das ganze Jahr über flexibel arbeiten.